Berichte des ukrainischen Präsidenten Putin soll Europa massiv gedroht haben
Drohungen gegen Europa? Wladimir Putin bei einer Rede
(Foto: Bloomberg)
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Russische Truppen binnen zwei Tagen in Warschau, Riga, Vilnius
oder Bukarest: Kremlchef Wladimir Putin soll dem ukrainischen
Präsidenten Petro Poroschenko gesagt haben, dass seine Armee zügig
osteuropäische Hauptstädte erreichen könnte. Das geht aus einer
Gesprächszusammenfassung der EU hervor, die der "Süddeutschen Zeitung"
vorliegt.
Der russische Präsident Wladimir Putin
hat nach Darstellung des ukrainischen Staatschefs Petro Poroschenko
Drohungen geäußert, die sich gegen Mitgliedsländer der Nato und der
Europäischen Union richten.Laut einer Gesprächszusammenfassung des Auswärtigen Dienstes der Europäischen Union, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt, berichtete Poroschenko dem EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso am vergangenen Freitag während dessen Besuchs in Kiew von den Drohungen. Wörtlich habe Putin zu ihm, Poroschenko, gesagt: "Wenn ich wollte, könnten russische Truppen in zwei Tagen nicht nur in Kiew, sondern auch in Riga, Vilnius, Tallinn, Warschau oder Bukarest sein."
Ähnlichkeit mit Barroso-Telefonat
Öffentlich hat Putin bislang Mitgliedern der Nato und der EU nicht mit militärischer Gewalt gedroht. Bekannt geworden war aber ein Telefonat Barrosos mit Putin, in dem dieser gesagt haben soll: "Wenn ich wollte, könnte ich Kiew binnen zwei Wochen einnehmen." Barroso hatte den Staats- und Regierungschefs beim EU-Gipfel Ende August von dem Telefonat berichtet. Der Kreml hatte daraufhin kritisiert, dass Barroso den Inhalt eines privaten Telefonats publik gemacht habe.
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Putins angebliche Drohung "Ich könnte Kiew in zwei Wochen einnehmen"
Scharfe Töne aus dem Kreml: Laut Informationen der italienischen
Tageszeitung "La Repubblica" soll der russische Präsident Putin
EU-Kommissionspräsident Barroso gedroht haben, er sei in der Lage, Kiew
in kürzester Zeit einzunehmen. Der ukrainische Verteidigungsminister
befürchtet im Krieg gegen Russland "Zehntausende Tote".
Er könne durch bilaterale Kontakte Einfluss nehmen und eine "Sperrminorität" im Europäischen Rat bewirken, die für Russland negative Entscheidungen verhindere, soll Putin demnach gesagt haben.
Putin angeblich Kiews Distanz zu EU wichtiger als Separatismus
Womöglich spielte der Kremlchef damit auf den wachsenden Widerstand im Rat gegen neue Sanktionen an. Mehrere EU-Länder hatten sich angesichts des Waffenstillstandes in der Ukraine zuletzt für ein Abwarten ausgesprochen, eine zweite Runde von Wirtschaftssanktionen war aber dann doch beschlossen und in Kraft gesetzt worden. Solche Beschlüsse erfordern Einstimmigkeit. Länder wie die Slowakei, Bulgarien, Ungarn und Zypern tragen die Sanktionspolitik nur noch widerwillig mit.Ihr Forum – Muss sich Osteuropa vor Putin fürchten?
Mit der Ratifizierung des Assoziierungsabkommens verabschiedete das ukrainische Parlament am Dienstag auch einen Sonderstatus für die von Separatisten kontrollierten Gebiete.
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